Janek Liebetruth, geboren 1980 in Wernigerode aufgewachsen in Benneckenstein, studierte Theaterwissenschaft, Medienwissenschaft und Amerikanistik an der Universität Potsdam und der Freien Universität Berlin. Im Studienjahr 2004/ 2005 wurde es ihm ermöglicht ebenfalls am Augustana College im US-Bundesstaat South Dakota zu studieren. Im Zuge der Recherche für seine Magisterarbeit gründete er dort die »Bühnenkunst Theatre Company«, für die er als Künstlerischer Leiter agierte und welches seine Debütinszenierung »Spring Awakening« produzierte. Im Jahr 2008 schloss Janek Liebetruth das Studium mit seiner Magisterarbeit über die Gründung eines professionellen Theaters im Mittleren Westen der USA ab, welche er auch veröffentlichte.
Von 2007 bis 2009 arbeitete Janek Liebetruth am Hans Otto Theater Potsdam – zuerst als Hospitant, dann als Regieassistent wiederholt mit Uwe Eric Laufenberg zusammen. Im Rahmen der Reihe Freistil gab er dort mit Sartres »Geschlossene Gesellschaft« auch sein deutsches Regiedebüt. Danach war er bis zur Spielzeit 2012/2013 am SCHAUSPIEL STUTTGART als Regieassistent engagiert und arbeitete unter anderem mit Michael Thalheimer, Hasko Weber, Nuran David Calis, Annette Pullen und Thomas Dannemann zusammen.
Mit Fassbinders »Tropfen auf heiße Steine« stellte er sich in der Spielzeit 2011/2012 erstmals dem Stuttgarter Publikum als Regisseur vor und hat in der Spielzeit 2012/2013 die Komödie »Adam und Eva« von Peter Hacks auf der Großen Bühne NORD inszeniert. Seine nächste Inszenierung führte ihn ans Deutsche Nationaltheater Weimar, wo er 2014 »Die neuen Leiden des jungen W.« von Ulrich Plenzdorf zur Premiere brachte.
Im Anschluss setzte er die Klassiker "Der Besuch der alten Dame" von Friedrich Dürrenmatt (2015),"Die Räuber" von Friedrich Schiller (2016), "Hexenjagd" von Arthur Miller (2017) und "Der Sturm" von William Shakespeare (2018) auf der Waldbühne Benneckenstein um bevor er sich 2019 und 2020 mit zwei Auftragswerken von Sören Hornung ("Die Legende von Sorge und Elend" und "Es ist noch nicht soweit") im Rahmen des THEATERNATUR der Gegenwartsdramatik widme und diese erfolgreich zur Urauführung brachte.
Für das Nordharzer Städtbundtheater setzte er 2018 Holger Schobers "Clyde und Bonnie" und 2019 William Shakespeares "Hamlet" um.
Janek Liebetruth war von 2014 bis 2020 Vorstandsvorsitzender des von ihm mitgegründeten Vereins Kulturrevier Harz e.V. und war bis 2021 gleichzeitig Künstlerischer Leiter des ebenfalls von ihm konzipierten THEATERNATUR Festivals.
Seit Oktober 2017 engagiert er sich als Vorstandsvorsitzender des Landeszentrum Freies Theater Sachsen-Anhalt e.V. (LanZe).
Derzeit arbeitet Janek Liebetruth als freier Regisseur und verfolgt vermehrt Projekte in seiner Wahlheimat Berlin.